Grabungsaktivitäten von Dr. Schwabenicki mit Schülern auf dem so genannten Treppenhauer in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei Sachsenburg, waren der Auslöser zur Gründung des Vereins "Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg" im Jahre 1991.
Die Legende vermeldet, dass Dr. Schwabenicki nach einer einstigen slawischen Burganlage suchte und die Reste der wüsten Bergstadt Blyberge (Bleiberg) entdeckte. Dokumentiert sind diese Grabungsergebnisse in einer, von ihm seinerzeit herausgegebenen Broschüre "War einst eine reiche Bergstadt". Im Ergebnis der ca. 2% freigelegten Reste der einstigen Bergstadt, unternahm der Verein unmittelbar nach seiner Gründung den Ansatz einer Rekonstruktion der Gebäudespuren in Größe und Anordnung auf einem Gelände, welches die Stadt Frankenberg erwarb und dem Verein dafür zur Verfügung stellte - unmittelbar am südwestlichen Ortsrand Sachsenburgs.
Ziel war und ist es, die hochmittelalterliche Besiedlungsgeschichte des Erzgebirgsvorlandes sowie mittelalterlich-urbanes Leben für Besucher nachvollziehbar werden zu lassen. Au Grund einer Neubelebung, durch die Zunahme der Bautätigkeiten sowie an Vereins-interessierten im Jahre 2003, wurde der Verein als „Gemeinnützig“ anerkannt und als „e.V.“ eingetragen.
Gegenwärtig zählt der Verein 33 Mitglieder, welche z. T. Hauspatenschaften übernahmen oder übertragen bekamen und in bzw. vor "ihren Häusern" mittelalterlichem Handwerk nachgehen.
Neben dem Ursprung der Siedlung, dem Bergbau - dargestellt durch die Nachbildung einer Schachtkaue findet der Besucher auch dienstleistendes Gewerbe, wie z. B. einen Bader und eine Taverne in unmittelbarer Nachbarschaft des Badehauses. Das Backhaus, die Weberei, die Schmiede, das Haus des Färbers und eine Zimmerei ergänzen annähernd den Dienstleistungsumfang dessen, was im Hochmittelalter benötigt wurde.
Somit erleben Besucher kein "totes" Rekonstruktionsgelände, sondern eine weitestgehend belebte hochmittelalterliche Siedlung. All das ist das Ergebnis ungezählter Arbeitsstunden unserer Vereinsmitglieder mit erheblicher Unterstützung von ABM-, und inzwischen Ein-Euro-Job-Maßnahmen.
Also jede Menge Gründe, bei uns vorbei zu schauen und einen lebendigen Einblick in die Geschichte unserer Region zu gewinnen.